ACI: Tom Wini hat auch in Paul Ricard die Nase vorne

Nach dem “Sweep” beim Imola-Auftakt der ACI Pro Masters, dominierte Tom Wini in Paul Ricard das Zwei-Stunden-Rennen – Bitteres Ende für ACI-Pilot Markus Grützner

Bereits in Imola feierte Tom Wini (Lost in Pace powered by Beer Racing) nach beiden Läufen auf dem höchsten Treppchenplatz und reiste als klarer Anwärter auf den Sieg nach Südfrankreich. Noch in der ersten Runde staubte der Österreicher die Führung ab, blieb aber für das weitere Zwei-Stunden-Rennen unangefochten an der Spitze.

Die Ränge zwei und drei gingen an Denny Xenon (All In Racing) sowie Pierre Meier (GarageBochum), nachdem Markus Grützner (Audi Freunde Bremerhaven e.V.) kurz vor Ende als Drittplatzierter bitter ausschied.

Wini vorne, Xenon feiert Gaststart-Podest

Wini startete im Lost-in-Pace-Audi als Vierter ins Rennen, stubste aber in der ersten Kurve Xenon leicht, dennoch entscheidend, an. Dies reichte aus, um bei Xenon einen Ritt durch die Auslaufzone zu provozieren.

Weil aber keine Absicht vorlag, blieb eine Strafe aus, die Wini aufatmen ließ. Den letzten aufregenden Moment vor der Zielflagge erlebte Wini zum Ende der ersten Runde, bei der Meier eine Durchfahrtsstrafe absitzen musste und dem Piloten mit der Startnummer #506 die Führung ermöglichte. 

Während der nun Dreifach-Sieger bis zum Ziel ohne weitere Highlights verblieb, verlagerte sich die Spannung vor allem gegen Rennende auf die Positionen zwei und drei. Denn um den Runner-Up lag Grützner hinter Xenon in Schlagdistanz und spulte 13 Minuten vor Schluss die schnellste Rennrunde ab.

Xenon ließ sich trotz des drückenden Audi-Freunde-Pilot nicht beirren und wurde nach der gezeigten Leistung verdienter Zweiter. Ganz bitter kam es hingegen für Grützner: Nach dem Dreher in Runde 1, der ihn von Platz eins bis auf Rang 25 zurückwarf, arbeitete sich der Deutsche durchs Feld und passierte zur Stundenmarke die Fünftplatzierte Lisa Hansen (Audi Freunde Bremerhaven e. V.).

Beim Boxenstopp meidete Grützner haarscharf Alexander Heim und hangelte sich bis auf Rang drei nach vorne. Die Hiobsbotschaft kam rund acht Minuten vor Schluss: Ein Disconnect beendete aprupt die ansehnliche Aufholjagd und die Chance auf den zweiten Platz.

Meier, der sich nach seiner Strafe ebenfalls durch das Feld arbeitete, verteidigte nach dem Grützner-Aus Position drei gegen den auf acht Zehntelsekunden herangefahrenen Corbin Behnke (AVUC) und feierte nach den zwei zweiten Plätzen in Imola auch in Paul Ricard das Treppchen. 

Behnke siegt in der ACI-Wertung

Behnke wurde knapper Vierter, lieferte sich aber in der ersten Rennhälfte einen Zweikampf mit Heim, den er für die zwischenzeitliche dritte Position auch gewann. Auch Xenon überholte er, dies aber ansehnlich in der schnellen Signes-Rechtskurve.

Den zweiten Gesamtrang konnte der AVUC-Pilot zwar nicht halten, gewann aber trotz des verpasste Podiums in der ACI-Wertung. Denn der Hauptkonkurrent auf den ACI-Eventsieg schied aus und Hansen (Gesamtsechste) ist trotz des Audi-Freunde-Engagements in der Sonderwertung nicht punkteberechtigt.

Heim rundete im Übrigen die Top 5 der Gesamtwertung ab, die Top Ten füllten hinter Hansen Bjarne Spokez (TheLastBreakpoint-Racing), Paul Sadlowski (Team Audi R8 LMS GT3 evo II), Manni Steiner (teamlos) und Fleischmann (teamlos) auf.

Patrick Dohr (teamlos) und Alec Haase (3D-Simgear.de Motorsport), die in jedem Rennen zum Top-Ten-Kreis gehören, schieden aus. Das dritte Rennwochenende findet am 07. Mai in Zolder, Belgien, statt. 

Stimmen zum Rennen

Wini im Siegerinterview: “Der Evo II war in Paul Ricard sehr schwer zu fahren, aber ich hatte das richtige Setup, weshalb sich das Auto über die Distanz als äußerst stabil bewies.” Damit spielte er die investierte Trainingszeit an, die für ihn zum “Kotzen” gewesen sei, sich unter dem Strich aber gelohnt habe.

“Schade um die Durchfahrtsstrafe von Pierre Meier, sonst wäre es richtig spannend geworden”, trauerte Wini abschließend einem verpassten Duell mit dem Drittplatzierten hinterher.

Bei der Strategie lag der Schwerpunkt des Zweitplatzierten Xenon bei der Konstanz und diese “über die Zeit zu halten”, wie er im Nachgang erklärte. “Durch mein Reifenschonen in der zweiten Rennhälfte konnte ich schließlich Platz zwei nach Hause fahren.”

Meier zum anspruchsvollen Zwei-Stunden-Rennen: “Paul Ricard ist eine schwierige Strecke, das Reifenmanagment ist entscheidend. Ohne die Durchfahrtsstrafe wäre Platz eins möglich gewesen, aber am Ende war es P3.”

Mit Bildmaterial von ACI/Assetto Corsa Competizione

27 April 2022, Alessandro Righi
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